Nach dem Tod Friedrichs II. 1250 brach das Stauferreich zusammen. Seine Söhne Konrad und Manfred und sein Enkel Konradin starben im Kampf um ihr Erbe. Süditalien ging dem Reich für immer verloren.
Im Heiligen Land zeichnet sich das Ende der Kreuzfahrerstaaten und des Lateinischen Kaiserreiches Romania in Byzanz ab.
Im Reich begann eine Phase des Machtgerangels. Die Habsburger hatten in dieser Zeit zwar einige Erfolge, besonders mit Rudolf von Habsburg, der 1273 zum König gewählt wurde und die Macht der Dynastie begründete. Doch seine Nachfolger, wie Albrecht I., hatten Schwierigkeiten, sich gegen rivalisierende Dynastien wie die Wittelsbacher oder Luxemburger dauerhaft durchzusetzen. Erst später, mit Friedrich III., konnten die Habsburger die Königswürde langfristig festigen.
Interregnum und Aufstieg der Fürsten
Der Kölner „Königsmacher“, Erzbischof Konrad von Hochstaden, hatte noch zu Lebzeiten Friedrichs II. Wilhelm von Holland als Gegenkönig als auf den Thron gehoben. Doch nach dem Tod Friedrichs II. und der Abreise König Konrads nach Italien verfolgte Wilhelm immer mehr seine eigene Politik, es kam zum offenen Konflikt mit Konrad. Wilhelm konnte einem Mordanschlag des Erzbischofs nur knapp entgehen, doch bevor sich der Machtkampf zwischen den beiden entscheiden konnte, fiel Wilhelm im Januar 1256.
Konrad von Hochstaden, der „Königsmacher“
Erneut suchte Konrad von Hochstaden einen König. Ein Kandidat brachte sich gleich ins Gespräch: Richard von Cornwall, Bruder des englischen Königs Heinrich III., bot sich an und brachte riesige Geldsumme mit. 1257 wurde er gewählt. Konrad von Hochstaden konnte das Geld gut gebrauchen, und „Handsalbungen“ waren längst üblich. Der Erzbischof von Trier, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen hingegen wählten im April Alfons von Kastilien zum König. Auch wenn es „Interregnum“ heißt, gab es in Deutschland gleich zwei Könige.
Zugleich sieht man, auf welche sieben Fürsten es im Reich ankam, welche sieben die Königswahl unter sich aufmachten. Für die Gunst, und die Stimme, mussten die Kandidaten hohe Summen aufbringen und weitreichende Versprechen machen. Als Könige hatten sie es dann schwer, ihre eigene Politik zu machen.
Schon Erzbischof Adolf von Altena hatte immer wieder die überragende Bedeutung des Erzbischofs von Köln bei der Königswahl und Krönung betont. Konrad von Hochstaden sah das genauso, noch mehr aber wollte er die Macht. Als Richard von Cornwall nach seiner Krönung Deutschland wieder verließ, handelte der Erzbischof fortan fast an Stelle des Königs. Kein Erzbischof des frühen und hohen Mittelalters hat die Zügel so fest in der Hand gehalten wie Konrad von Hochstaden am Ende seines Lebens.
Rudolf von Habsburg
Keiner der Könige konnte sich landesweit durchsetzen, und das wäre auch nicht im Interesse der Großen des Reiches gewesen, die ihre eigene Macht ausbauen wollen. Doch das Reich wurde zu einem rechtlosen Staat, in dem das Recht des Stärkeren galt. Kaum einer hatte die Macht, den zahlreichen Raubrittern das Handwerk zu legen. Die Herren rheinaufwärts auf den Burgen Sooneck und Reichenstein, längst als Raubritternester gefürchtet, dürfte es gefreut haben.
Schließlich wurde Rudolf von Habsburg (1273-91) gewählt. Er machte sich schnell einen Namen, indem er konsequent gegen Landfriedensbrecher, insbesondere Raubritter, vorging und verlorenes Reichsgut zurückgewann. Rudolf war populär, da er in weiten Teilen des Reiches für Ordnung sorgte. Allerdings scheiterte er daran, seinen Sohn Albrecht zum Nachfolger wählen zu lassen, da die Fürsten fürchteten, dass die Habsburger zu mächtig werden könnten.
Schwache Könige im Reich, Gewaltherrscher im Ausland
Nach Rudolfs Tod schlug der Kölner Erzbischof, Siegfried von Westerburg, Adolf von Nassau (1292-98) als neuen König vor. Adolf war ein weniger bedeutender Fürst und schien bereit, den Forderungen der Großen des Reiches nachzugeben. Doch als König wollte auch er seine eigene Politik betreiben, und das wurde ihm zum Verhängnis. Die Großen des Reiches setzten ihn ab und wählten im Juli 1298 Albrecht von Habsburg (1298-1308) zum König. Sie „kürten“ ihn, deshalb bezeichnete man sie seit dieser Wahl als Kurfürsten. Doch Adolf gibt nicht kampflos auf, erst nach seinem Tode in der Schlacht bei Göllheim im Juli 1298 war der Weg frei für König Albrecht I.
Während die Interregnum-Könige im Reich eher schwach waren, herrschten im Ausland mächtige Regenten, ja Gewaltherrscher. Auch am Rhein sah man mit Sorge die Machtgier Philipps IV. von Frankreich. Als er Ende des 13. Jahrhunderts auch Flandern mit Gewalt unter seine Kontrolle bringen wollte, schmiedete Graf Guido von Flandern ein Bündnis mit König Edward I. von England und König Adolf von Nassau gegen Frankreich.
Am 24. Juni 1297 zog Graf Eberhard von der Mark an der Spitze einer deutschen Ritterschar nach Nordflandern, um dort das bedrängte Ypern zu schützen. Mit dabei waren Johann von Löwenberg und sein Sohn Heinrich.
In unserer Region
Die folgende Übersicht bietet Ihnen einen kompakten Überblick. Wenn Sie die Zeit der Burgen aus der Perspektive ihrer einstigen Bewohner erleben möchten, sei Ihnen das Kapitel Die Herren vom Siebengebirge ans Herz gelegt.
1268/69 | Mechthild von Sayn verzichtet zugunsten der Sponheimer ganz auf ihre Rechte an der Löwenburg. Die Herren von Sponheim können die Machtposition nicht halten, die große Grafschaft zerfällt. |
1269/71 | Heinrichs ältester Sohn Dietrich II. von Heinsberg ist Herr der Löwenburg. |
1271-1306 | Dietrichs jüngerer Bruder Johann I. ist Herr der Löwenburg. Unter ihm, vielleicht auch schon unter Dietrich II., wird die Löwenburg ausgebaut und Zentrum des Herrschaftsgebiets Löwenburg. |
In dieser Zeit begann er mit dem Bau der kleinen Burg unten am Rhein in Reitersdorf | |
1273 | 1248 hatte Erzbischof Konrad von Hochstaden den Grundstein für den neuen, gotischen Kölner Dom gelangt. Damit brachen für die Burggrafen von Drachenfels gute Zeiten an, denn für den Dombau war Trachyt vom Drachenfels der ideale Stein. Burggraf Godart und das Kölner Domkapitel schließen einen Vertrag über den Abbau von Trachyt für den Bau des gotischen Kölner Doms. In den folgenden Jahren wird er mehrfach verlängert und sichert den Burggrafen bald ein beträchtliches Vermögen. |
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