Die über 40 Hügel des Siebengebirges sind vulkanischen Ursprungs. Heute wissen wie viel über den Siebengebirge Vulkanismus. Vor ungefähr 25 Millionen Jahren, im Oligozän und bis ins Miozän hinein, kam es immer wieder zu Vulkanausbrüchen. Die Lava erkaltete und formte schließlich Gesteine.
Hier am Naturdenkmal Weilberg sieht man die verschiedenen Gesteinsschichten gut, deshalb heißt es auch geologischer Aufschluss Weilberg. Genau genommen ist es ein stillgelegter Steinbruch, denn über Jahrzehnte hat man hier Basalt abgebaut.
Vulkangestein
Wenn Sie in der Ittenbacher Gegend sind und oberhalb des Stöckerhofs auf den Ölbergrundweg einbiegen, kommen Sie an den Buchenplatz. Hier können Sie einige Vulkangesteinsarten aus dem Siebengebirge sehen: Trachyt, Latit, Basalt; dazu Quarzit vom Wintermühlenhof, ein metamorphes Gestein.
Trachyt und Trachyttuffe
In einer ersten Ausbruchsphase wurden Lava und große Mengen von Steinen an die Oberfläche geschleudert, wo sie langsam erkalteten. Das waren die Trachyttuffe. Bald war ein Gebiet weit über das heutige Siebengebirge hinaus damit bedeckt.
In einer zweiten Ausbruchsphase blieben die Trachyte in der dicken Schicht aus Trachyttuff stecken, so dass die Trachyttuffdecke hochgewölbt wurde. Zahlreiche Berge entstanden: Drachenfels, Schallenberg, Geisberg, Jungfernhardt, Lohrberg, Perlenhardt, Wasserfall, großer Ölberg und Lahrberg.
Latite und Latittuffe
In einer dritten Ausbruchsphase erschienen Latittuffe und Latite. Sie durchbrachen den Trachyttuff und formten ihrerseits Berge: Wolkenburg, Bolvershan, Hirschberg, Stenzelberg, Lahrberg, Himmerich, Mittelberg und Broderkonsberg.
Basalt
Die letzte Ausbruchsphase fällt schon in Miozän. Nun kamen mit der Lava Basalttuffe und Basalte. Als letzte Berge entstanden: Asberg, Leyberg, Scheerkopf, Petersberg, Nonnenstromberg, der Kern des großen Ölbergs, der kleine Ölberg, Weilberg, Dollendorfer Hardt, Rabenley und Finkenberg.
Quarzit
Noch älter ist der Quarzit vom Wintermühlenhof. Vor ca. 30 Millionen Jahren, im Eozän, war der Meeresspiegel 100 m höher als heute, das Nordmeer drang bis in den Bonner Raum vor, und unsere Region lag im Delta eines Flusssystems. Mäandrierende Flüssen führten feine Tone, Schotter und Kies mit sich und lagerten sich schließlich ab. So entstanden Sandsteine, und aus denen wiederum Quarzite.
Das ist freilich nur ein winziger Ausschnitt aus der Erdgeschichte unserer Region. So haben wir den Sockel aus uraltem Meeresboden noch gar nicht erwähnt.
Mehr dazu finden Sie auf meiner Subdomain:
Wie sind das Siebengebirge und der Rhein entstanden?
palaeo.rheindrache.de
Dabei geht es um den Sockel des Siebengebirges, der einst Meeresboden war, die Auffaltung zum Rheinischen Schiefergebirge, die Vulkanausbrüche und die Entstehung des Rheins.
Dann noch ein ausführlichen Exkurs in die Zeit der Dinosaurier der frühen Singvögel auf dem Weg von Australien bis zu uns.
Humboldt und der Basaltstreit
Die Geologie ist eine recht junge Wissenschaft. Die frühen Geologen konnten nicht glauben, dass das Siebengebirge vulkanischen Ursprungs ist. Sogar der große Alexander von Humboldt hielt das bei seiner ersten Rheinreise noch nicht für möglich.
Im Februar 1790 war seine erste größere Publikation „Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein“ fertig. Da ging es vor allem um die Basalte. Damals stritten die Wissenschaftler, ob Basalt ein magmatisches oder ein sedimentäres Gestein sei, wie die „Neptunisten“ behaupteten.
Dann machte Humboldt seine große Reise, über Südeuropa, Südamerika, Nordamerika, und sammelte dabei viele geologische Daten, gerade auch über Vulkane. Schließlich konnte er nachweisen, dass auch Basalt vulkanischen Ursprungs ist.
Siebengebirge Vulkanismus, zum Weiterschauen
Viel mehr zu Gesteinen, Vulkanismus im Siebengebirge und Gesteinskunde sehen Sie im Naturparkhaus des VVS und auf seiner Website www.vv-siebengebirge.de.
KuLaDig, Entstehung und Vulkanismus des Siebengebirges
Alexander v.Humboldt hatte Recht: das Siebengebirge ist das 8. Weltwunder
Für alle Freunde von Alexander von Humboldt: Ich habe ein herrliches BUch entdeckt, „Alexander von Humboldt oder Die Sehnsucht nach der Ferne“, von Volker Mehnert und Claudia Lieb.