Nonnenstromberg

Siebengebirge, Naturwaldzelle am Nonnenstromberg
Naturwaldzelle am Nonnenstromberg

Der Nonnenstromberg, 335 Meter hoch und einer der sieben namensgebenden Berge des Siebengebirges, mag auf den ersten Blick unscheinbar sein. Er ist ein langgezogener Kegel ohne Ruinen, ohne Aussichtspunkte oder Hotels – ein Berg, der in alten Wanderführern oft nur kurz erwähnt wurde.

Naturwaldzelle

Doch das trügt. Denn genau hier, abseits der bekannten Attraktionen, finden wir etwas ganz Besonderes: Eine Naturwaldzelle, in der der heimische Buchen-Mischwald völlig sich selbst überlassen bleibt. Die Forstwirtschaft greift nicht ein, der Wald darf hier alt werden, sterben und sich selbst erneuern. Heute, wo wir kaum noch Natur- und Auenwälder haben und die Welt oft rastlos an uns vorbeizieht, tut ein Spaziergang durch diesen Wald unendlich gut. Ein schmaler, gewundener Pfad führt hinauf zum Gipfel, begleitet vom Rascheln der Blätter und den leisen Stimmen des Waldes.

Naturwald am Nonnenstromberg
Naturwald am Nonnenstromberg

Vielleicht war der legendäre Mönch von Heisterbach, als er dem geheimnisvollen Ruf eines Vogels folgte, hier am Nonnenstromberg angekommen. Wo sonst im Siebengebirge kann man die Vögel so gut singen hören wie hier in der Ruhe und Abgeschiedenheit des Nonnenstrombergs?

Ein verwirrender Name

Der Name Nonnenstromberg wirft bei vielen Fragen auf. Einer alten Sage nach suchten zwei fromme Frauen während der Kreuzzüge hier Schutz. Tatsächlich stammt der Name aus dem Mittelalter, als der benachbarte Petersberg noch Stromberg hieß. Da der Nonnenstromberg etwas niedriger ist, bezeichnete man ihn als den „niederen“ Stromberg, was zu Nonnenstromberg wurde.

Drache Jupp vor dem Spukhaus
Drache Jupp vor dem Spukhaus

Märchen vom Nonnenstromberg

Es gibt Tage, an denen der Nonnenstromberg wie verzaubert wirkt – besonders, wenn der Nebel tief im Buchenwald hängt und den Pfad vor uns verschluckt. Es heißt, dass hier ein Drache lebt, der den rheinischen Namen Jupp trägt. Angeblich wohnt er in einer Scheune tief im Wald, die man aber nicht sehen kann. Er erzählt gerne seine Geschichten, von den Klausnerinnen vom Nonnenstromberg, , von der Not, die erfinderisch machte, und von einem Spukhaus. Ob man diese Geschichten glauben mag oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen – aber eines ist sicher: der Nonnenstromberg hat seine ganz eigene Magie.

Zum Weiterlesen
VVS, Naturwaldzellen im Siebengebirge
Mensch Wald, Landesbetrieb Wald und Holz, Nordrhein-Westfalen

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