Das Frühmittelalter begann mit dem Ende des Weströmischen Reiches und führte zu der Entstehung neuer politischer und kultureller Strukturen, schließlich zum Beginn des Heiligen Römischen Reiches mit der Kaiserkrönung Ottos I. 962.
Damals lag unsere Region lag an der Ostgrenze des Frankenreichs, während Westfalen schon zu Sachsen gehörte.
Merowinger und Karolinger
Ein zentraler Akteur nach dem Ende des Weströmischen Reiches waren die Merowinger, eine fränkische Dynastie. Unter ihrer Herrschaft, beginnend mit Chlodwig I., vereinten sie große Teile des heutigen Frankreichs und Deutschlands.
Nach den Merowingern kamen ihrer ehemaligen Hausmeier, die Karolinger, an die Macht. Karl Martell besiegte 732 die muslimischen Invasoren in der Schlacht von Tours und festigte so die Macht der Dynastie. Der berühmteste Karoline jedoch ist Karl der Große, auch bekannt als Charlemagne. Er wird häufig als „Vater Europas“ bezeichnet.
Der Grabstein von Niederdollendorf
Als eine der ersten Siedlungen um das Siebengebirge entstand in merowingischer Zeit Niederdollendorf. Dort hat man bei Bauarbeiten 1901 eine fränkische Grabstele gefunden, dazu Waffen, Schmuck und Gefäße aus Ton. Gut möglich, dass dort im 6. oder 7. Jahrhundert ein fränkischer Friedhof war.
Die Grabstelle ist im Rheinischen Landesmuseum in Bonn ausgestellt. Man wie sich heidnische und christliche Glaubensvorstellungen vermischen.
Die ersten Dörfer im Siebengebirge
Im Frühmittelalter entstanden viele Dörfer rund um das Siebengebirge, deren Namen viel erzählen. So enden die Namen der ältesten Dörfer auf „-heim“ oder „-dorf“, neuere Gründungen auf „-hofen“ und „-inghoven“. Endungen wie „-rott“ oder „-roth“ finden sich bei Dörfern im Bergbereich, die erst nach Rodung der Wälder entstanden. Dorfnamen auf „-berg“ weisen ebenfalls auf Dörfer im Bergbereich hin. Dorfnamen auf „-bach“ bezeichnen ein Dorf, das an einem Bach gebaut wurde. Auch der Name von Bächen findet sich in Ortsnamen wieder, z.B. der Pleisbach im Namen „Oberpleis“. Auch das Pleistal, das Gebiet des heutigen Oberpleis, war bereits in merowingischer Zeit besiedelt. Um 700 entstand in Oberpleis der Fronhof, heute Propsteihof.
Das Siebengebirge gehörte zum Auelgau, der urkundlich ab 832 belegt ist. Oberpleis taucht ab 859 in den Quellen auf. In eine Urkunde von 893 wird ein Ort namens „vintre“ genannt. Dieser Name ist vom lateinischen Wort für Weinbau abgleitet; vermutlich wurde schon damals Wein im Siebengebirge angebaut. Auch anderen Dörfer sind in karolingischer Zeit belegt: 859 Pleisa, 895 Stieldorf, 922 Idubug, 925 Ruzindorf, 948 Quirrenbach und 966 Dullendorp.
Die Zeit der Ottonen
Nach dem Zerfall des Karolingischen Reiches traten die Ottonen auf den Plan, eine sächsische Dynastie, die ab 919 das ostfränkische Reich regierte. Unter Heinrich I. kam das Rheinland dann zum Ostfränkischen Reich. Heinrichs Sohn Otto I. der Große stieg zum mächtigsten Herrscher des Abendlandes auf. Sein Bruder Bruno wurde Erzbischof von Köln und schuf die Grundlagen eines starken Erzbistums. Mit dem Erzbistum Köln verbunden ist auch Ottos Schwiegertochter Theophanu, sie liegt in St. Pantaleon begraben.
Zum Weiterschauen
Bundesrat, History Show, das Frankenreich (bei YouTube)
Bild- und Quellennachweis
Das Bild der Grabstele von Niederdollendorf von Hans Weingartz, Leonce49 (Urheber) stammt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia; CC-BY-SA-3.0-DE und steht unter der Creative Commons Lizenz 3.0.
Das Bild Petersberg von Bad Godesberg stammt aus der Public Domain Section der Wikipedia.
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