Drachenfelser Brüder Godart und Pilgrim

Godart vom Drachenfels
Godart vom Drachenfels

Burggraf Godart vom Drachenfels stand auf seiner Burg und ließ seinen Blick über sein „Reich“ schweifen: Die weitläufigen Weinberge, die Steinbrüche am Drachenfels und die ausgedehnten Ländereien, die ihm gehörten. Zufrieden betrachtete er den prächtigen Ring an seiner Hand, der ein Stück Trachyt vom Drachenfels enthielt – ein Symbol für den Reichtum, den ihm die „Steine für den Dom“ eingebracht hatten.

Burggraf Godart vom Drachenfels

Godart vom Drachenfels (1388-1428) gilt als der bekannteste Burggraf auf dem Drachenfels. Aus seiner Zeit sind zahlreiche Aufzeichnungen und Rechnungen überliefert, die uns ein lebendiges Bild seiner Epoche vermitteln.

Schon gegen Ende des 14. Jahrhunderts gehörten große Gebiete auf der linken Rheinseite um Ober- und Niederbachem, Berkum und die Burg Gudenau zu seinem Herrschaftsbereich, dem sogenannten „Drachenfelser Ländchen“.

Pilgrim vom Drachenfels

Sein Bruder Pilgrim war Abt der Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg in Siegburg. Ihr Vater Heinrich, der V. Burggraf von Drachenfels, war 1357 Lehnsmann der Abtei geworden und baute eine enge Beziehung zur Abtei auf. Sein Sohn Pilgrim trat als Mönch ein, zunächst war er Scholaster (Kindermeister) der Abtei, dem die Bildung seiner Schüler so sehr am Herzen lag, dass er sie an gerade gegründete Universität Köln schickte.

Sein Bruder Pilgrim trat in die Fußstapfen ihres Vaters Heinrich, des V. Burggrafen von Drachenfels, der 1357 Lehnsmann der Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg in Siegburg geworden war und eine enge Verbindung zur Abtei aufbaute. Pilgrim wurde Mönch und später Scholaster (Kindermeister) der Abtei, dem die Bildung seiner Schüler so sehr am Herzen lag, dass er sie an die neu gegründete Universität Köln von 1388 schickte.

Raue Zeiten 

Das ist umso bemerkenswerte, als diese Jahre von Konflikten geprägt waren. Die Abtei und die Stadt Stadt Siegburg waren reichsunmittelbar, d.h. sie hatten zwar die Grafen von Berg als Vögte, unterstanden ihnen aber nicht, obwohl sie in deren Gebiet lagen. Adolf von Berg, einer der Söhne Herzog Wilhelms, war rücksichtslos. Den eigenen Vater hatte er eingekerkert, um seine Pläne durchzusetzen.

Da liegt es nah, dass die Benediktiner sich um den Erhalt ihrer Selbständigkeit sorgten, und sich den Schutz adeliger Herren sicherten. Zu Pilgrims Amtszeit war das Johann II. von Loon, der streitbare Herr der Löwenburg. Im Jahr 1403, als Johann II. von Loon weit weg war, überfiel Graf Adolf von Berg Siegburg. In der Not schoss man von der Abtei auf die Stadt und es gab einen riesigen Brand.

Das war umso bemerkenswerter, da diese Jahre von heftigen Konflikten geprägt waren. Die Abtei und die Stadt Siegburg waren reichsunmittelbar, das heißt, sie hatten zwar die Grafen von Berg als Vögte, standen jedoch nicht direkt unter deren Herrschaft, obwohl sie in deren Gebiet lagen. Adolf von Berg, ein Sohn Herzog Wilhelms, war berüchtigt für seine Rücksichtslosigkeit. Er schreckte nicht davor zurück, sogar seinen eigenen Vater einzukerkern, um seine Machtpläne durchzusetzen.

Kein Wunder, dass die Benediktiner um ihre Unabhängigkeit fürchteten und sich unter den Schutz adeliger Herren begaben. Während Pilgrims Amtszeit war das Johann II. von Loon, der streitbare Herr der Löwenburg. Doch im Jahr 1403, als Johann II. von Loon weit weg war, überfiel Graf Adolf von Berg Siegburg. In der Not verteidigten sich die Mönche der Abtei, was zu einem verheerenden Brand in der Stadt führte.

Stadtmauer Königswinter

Auch der langjährige Konflikt zwischen Köln und dem Herzogtum Berg setzte sich unvermindert fort. Godart vom Drachenfels mischte sich in zahlreiche dieser Auseinandersetzungen ein und verfolgte sicherlich aufmerksam den Bau der Stadtmauer um Königswinter.

Besonders turbulent wurde es unter Erzbischof Dietrich von Moers (Amtszeit 1414-1463), der ständig Fehden anzettelte. Als er die Kölner Bürger bedrängte, schlossen diese ein Bündnis mit Adolf VII. von Berg (1408-1437) und anderen Adligen. Der Erzbischof wiederum fand ebenfalls Verbündete, unter ihnen Godart vom Drachenfels. 1419 griffen die Konfliktparteien zu den Waffen; es wurde gebrandschatzt, geplündert und verwüstet.

Godart bekommt auch die Wolkenburg

Im Dienst von Erzbischof Dietrich hatte Godart in zahlreichen Feldzügen gekämpft und ihm mehrfach große Geldsummen geliehen. Im Laufe der Jahre kam eine riesige Gesamtforderung zusammen.  Schließlich, am 13. Mai 1425, verpfändete der Erzbischof das Amt Wolkenburg und das Dorf Königswinter samt fast aller Rechte und Einkommen an Godart. So war Godart in den letzten Jahren seines Lebens faktisch Landesherr.

Doch da lebte er längst in einer bequemen und beheizbaren Stadtwohnung in Königswinter. Er verstarb im März 1428. Lassen wir das Kapitel über die Herren vom Siebengebirge als Burgherren mit ihm enden.

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