Drachensagen gibt es seit uralten Zeiten, und meistens kommen die Drachen dabei sehr schlecht weg. Doch es stimmt nicht, dass Drachen und Menschen seit jeher verfeindet waren, jedenfalls nicht hier bei uns. Die Drachen vom Siebengebirge sind weise, humorvolle und lebensfrohe Geschöpfe, die ihren menschlichen Freunden zur Seite stehen.
Auch bei den Drachensagen finden Sie hier traditonelle Sagen wie die vom Fiesen Drachen, der von seiner Höhle auf dem Drachenfels aus Feuer auf vorbeifahrende Schiffe spuckt. Der Legende nach tut er das aus reiner Zerstörungswut, aber vielleicht war er auch ein Patriot, der das hart umgekämpfte Rheintal vor Feinden beschützen wollte. Dann haben wir freie Versionen eines alten Themas, wie der Feuermann vom Lohrberg und auch ganz neue Märchen. Letztere stammen von mir.
Bouffe-Bouffe vom Lohrberg
Kleine und große Gasthäuser, in denen sich kleine und große Wanderer stärken können, haben eine lange Tradition im Siebengebirge. Bouffe-Bouffe setzt diese Tradition fort, er kocht und ist für sein Leben gerne. Das sieht man ihm auch an, doch das stört ihn weniger, seitdem Kinder ihm einmal sagten, dass mollige Menschen weniger nervig wären, und das dies gleichermaßen für Drachen gelte. Diesen Namen, frei übersetzt etwa „Mampf-Mampf“, haben ihm einmal belgische Besucher verpasst, da sein wirklicher Name unaussprechlich war. Bouffe-Bouffe begegnet Ihnen in den Geschichten vom Feuermann vom Lohrberg und der Spuk aus dem Keller.
Brann, die Drachendame vom Drachenfels
Von ihr haben wir schon gesprochen. Als magisches Wesen machen ihr ein paar Jahrhunderte nichts aus, so finden wir sie in der frühmittelalterlichen Sage Die Drachendame vom Drachenfels und auch in der Geschichte Weihnachten auf dem Drachenfels, die zur Zeit der Kreuzzüge spielt.
Jupp vom Nonnenstromberg
Jupp, der Drache mit der roten Nase und dem en, lebt in einer gemütlichen Scheune am Nonnenstromberg. Leider kann man diese Scheune meistens nicht sehen. Jupp ist ein guter Bierbrauer und trinkt auch gerne sein eigenes Bier, vielleicht hat er deshalb eine rote Nase. Er erzählt sehr gerne Geschichten, und manchmal weiß man nicht, was davon war ist, und wo seine Phantasie mit ihm durchgeht. Aber eines ist sicher: sie kommen alle aus dem Herzen. Seine Geschichten erzählt er selbst: Das Spukhaus, Not macht erfinderisch, und die Klausnerinnen vom Nonnenstromberg.
Siefnir
Der kleine Erddrache trägt das Siebengebirge sogar in seinem Namen: Es heißt ja, dass unsere Region nicht nach den Sieben Bergen, sondern nach den Siefen, den vielen tief eingeschnittenen Tälern benannt wurde. Sein bester Freund ist Ritter Brexger, ein Gefolgsmann des Grafen Heinrich III. von Sayn; mit ihm geht er durch dick und dünn. Die Abenteuer der beiden finden Sie im Kapitel Ritter auf der Löwenburg.
Tayfun
Der kleine Drache mit der Fliegermütze hat sie schon auf der Drachenseite Er kam vor Urzeiten ins Siebengebirge – heute würde man wohl sagen: ein Drache mit Migrationshintergrund.
Siegfried und der Drachen
Wenn vom Drachenfels die Rede ist, fällt viel gleich der Recke Siegfried aus dem Nibelungenlied ein. Damals hatte er den Drachen getotet, der in einer Höhle auf dem Drachenfels lebte, und den zuvor erbeuteten Nibelungen-Schatz für eine Weile in dieser Höhle versteckt. Später hat er ihn geholt und seiner Frau Kriemhild zur Hochzeit geschenkt, doch Glück gebracht hat er ihm nicht: bald gab es nur noch Hass und einen Kampf, der viele das Leben kostete. Auch Siegfried wurde ermordet. So berichtet es das Nibelungenlied. Doch man muss genau lesen: Wie andere Heldenepen des Hohen Mittelalters zeichnet auch der unbekannte Autor des Nibelungenlieds das Bild eines idealen Ritters, doch er tut es auf eine düstere Weise – hier sind es die Helden, welche ritterlichen Tugenden vermissen lassen und am Ende ein schreckliches Ende finden. Der wahre Held des Nibelungenliedes ist der tapfere, kluge und mäßigende Dietrich von Bern.
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Handelt es sich hierbei um überlieferte Drachensagen aus der Gegend oder um selbst geschriebene Geschichten?
Hallo, „Der Fiese Drache“ ist eine traditionelle Legende, die man in vielen Büchern u.a. findet. „Der Feuermann vom Lohrberg“ und „Die Klausnerinnen vom Nonnenstromberg“ sind auch alte Themen, bei mir stehen sie als freie Versionen eines alten Themas. Die anderen Geschichten sind von mir, selbst geschrieben. Auch alle Drache-Siefnir-Geschichten beim Ritter auf der Löwenburg sind von mir. Danke für die Frage, ich werde die Einstiegsseiten nochmal überarbeiten. Ich mag Drachen sehr, und in den traditonellen Geschichten kommen sie so schlecht weg! Bleiben Sie geund 🙂