1250, Rosenau. Wochenlang hatten die Mönche und Arbeiter geschafft. Zunächst hatten sie wertvolle Materialien gesichert. Dann hatten sie die Steinmauern Stück für Stück abgetragen, bis sie allmählich in sich zusammensanken. Eines Abends, als die Arbeiter ihre Werkzeuge niederlegten, blickten auf die fast verschwundene Burg Rosenau.
Burg Rosenau wird abgerisssen
Vom Ende der Burg Rosenau wissen wir mehr als von ihren Anfängen. Heute sind nur noch Ruinen erhalten, genau gesagt Reste der ehemals bis zu 6 Meter hoch aufragenden Ringmauer mit Trachytblöcken. Die Burg ist vermutlich vor 1200 n. Chr. errichtet worden. Es ist keine große, stattliche Burg, und die Steinklötze (Trachyt) wurden nur grob behauen und gleich verwendet. Offensichtlich haben die Bauleute von damals die kleine Burg in nur wenigen Jahren aus dem Boden gestampft.
Burgherr Dietrich von Dorndorf
Dann tauchte ein Mann namens Dietrich von Dorndorf im Siebengebirge auf. Genau genommen haben wir nur eine Urkunde vom 27. Februar 1222. Dietrich von Dorndorf – ein Abkömmling des Hauses Wied – nannte sich zum erstenmal „von Rosenau“ oder „von Rosenouwe“ in mittelalterlicher Schreibweise.
Was wollte nun dieser Dietrich hier, und wessen Gefolgsmann war er? Es ist gut möglich, dass er ein Kölner Ministeriale war, denn Burg Rosenau passte auffällig gut in das Burgensystem, das mit Rolandseck, Godesburg, Drachenfels und Wolkenburg die Südflanke des Erzstifts schützte. Mehr wissen wird nicht.
Verkauf an Heisterbach
Dietrich von Rosenau verstarb 1243, und noch im selben Jahr verkaufte seine Witwe Agnes die Burg an das nahe gelegene Kloster Heisterbach. Eine Schwiegertochter erhob Einspruch, so dass 1249 ein zweiter Vertrag geschlossen wurde. Graf Heinrich III. von Sayn und der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden bezeugten den Verkauf. Zu dem Zeitpunkt herrschte in der Region Waffenstillstand. Wenn die Rosenau eine Kölner Burg war, brauchte der Erzbischof sie nicht mehr.
Die Perspektive der Zisterzienser
Vielleicht kommen wir weiter, wenn wir die Perspektive der Zisterzienser von Heisterbach einnehmen. Sie galten als wahre Meister darin, ihren Landbesitz durch gezielten Kauf oder Tausch abzurunden. Vor diesem Hintergrund war der Kauf der Burg Rosenau eine bedeutende Erwerbung. Neben 48 Morgen Wald und Gütern am Burgberg und in Königswinter gehörten weitere Ländereien und Kulturland, also Äcker und Weinbau.
Vermutlich um 1250 wurde Burg Rosenau auf Geheiß des Kloster Heisterbachs abgerissen.
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