Warum die Zisterzienser-Mönche vom Petersberg nach Heisterbach zogen, erzählt diese Legende.
Hartes Leben auf dem Petersberg
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts hatten sich die ersten Zisterzienser-Mönche auf dem Petersberg angesiedelt. Damals waren weite Teile des rechtsrheinischen Gebietes noch mit dichtem Wald bedeckt, es gab kaum befestigte Straßen und Wege, und so war das Leben vor allem in der kalten Jahreszeit hart.
Deshalb baten die Mönche vom Petersberg ihren Vorgesetzten, den Kölner Erzbischof, um die Erlaubnis, sich ein anderes Zuhause zu suchen, und er stimmte zu.
Vom Petersberg hinab ins Tal
Doch wohin sollten die Mönche ziehen? Es hatte gute Argumente für die Ansiedlung auf dem Petersberg gegeben, und doch wollten sie nun wegziehen. Sie diskutierten hin und her, kamen aber zu keinem Ergebnis. Schließlich beschlossen sie, nach einem Zeichen Ausschau zu halten. Bruder Matthes, ihr Esel, hatte stets ein schönes, warmes Plätzchen für sich gefunden – seinem Instinkt wollten sie nun vertrauen. So luden sie die Kostbarkeiten aus der Kapelle auf den Rücken des Esels und baten ihn: „Matthes, nun lauf‘ und such uns ein schönes Plätzchen. Da, wo du Dich niederlässt, wollen auch wir uns niederlassen und ein neues Kloster bauen!“
Buchen und ein Bach
Als sie aufbrechen wollten, fing es an zu regnen. Doch trotzdem, betend und singend folgten die Mönche dem Esel. Matthes stieg gemächlich den Berg hinab, schaute mal hierhin, mal dorthin, blieb hier und da stehen und hielt seine Nase prüfend in den Wind und ging dann doch immer wieder weiter. Bald waren die Mönche waren durchnässt und froren. Schließlich waren sie in einem Tal nordöstlich des Petersbergs angekommen. Dort wuchs saftiges Gras und ein kleiner Bach floss zwischen Buchen hindurch. Auf einmal hörte es auf zu regnen und die Sonne kam hinter den Wolken hervor. Matthes schrie freudig, lief zum Bach trinken, dann ließ er sich nieder und fing an, Gras zu knabbern. „Halleluja“, riefen die Mönche, „hab‘ Dank!“
Und an dieser Stelle bauten sie ein neues Kloster und nannten es Heisterbach (Heister = Buche)
Freie Version eines alten Themas
Soweit Kloster Heisterbach nach der Legende. Die historische Version gibt es auf der Seite zu Kloster Heisterbach und auch im Kapitel 2 zur Stauferzeit Herrscher, Minnesänger und Zisterzienser.
Bild- und Quellenachweis
Der Esel stammt vom Open Clipart Project.
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