Der Schatz von der Rosenau

Burg Rosenau
Burg Rosenau

In vielen Märchen hüten Drachen Schätze. Auch das Siebengebirge ist Drachenland, doch einen Schatz von der Rosenau hat es nie gegeben. Manche dachten das aber, und wollten den Schatz für sich.

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es ein Hotel in der Nähe der Rosenau. Es war ein schönes Haus, geführt von einem netten Wirt, in dem die Gäste sich wohl fühlten.

Doch dann wurde der Wirt sehr krank, und da er keine eigenen Kinder hatte, war er froh, als er einen Pächter für das Hotel fand.

Doch bald zeigte sich, dass der Pächter ein miserabler Gastwirt war. In Wahrheit war er überhaupt kein Gastwirt, sondern ein Herumtreiber, der von der legendäre Jungfrau von der Rosenau gehört hatte, die einst mitsamt ihrem Schatz in die Tiefe gesunken war. Dieser Schatz wäre nie gefunden worden, so erzählte man sich nachts in düsteren Schenken. Zwei Burschen aus Honnef hätten es versucht, wären aber schreiend zurückgekommen – angeblich, weil ein Drache mit feurigem Maul dazwischengefahren war.Ihm konnte das nicht passieren, dachte sich der vermeintliche Pächter, er war aus einem anderen Holz geschnitzt. Jede Nacht schlich er sich hinaus, grub Stollen unter die Erde und zündete Sprengstoff. Damit erschreckte er Mensch und Tier und zerstörte die Gegend.

Eines Nachts, als er sich wieder ans Werk machte, erschien ihm eine Jungfrau in mittelalterlicher Tracht. Es war Roshain, die Jungfrau von der Rosenau. „Sag, merkst Du nicht, dass Du nicht weiterkommst?“ fragte sie, „Du machst alles kaputt, wegen gar nichts. Merkst Du nicht, dass es den Schatz gar nicht gibt?“ Der vermeintliche Pächter warf einen Klumpen Erde nach ihr. „Du Hexe, mich machst du nicht verrückt! Von mir aus kannst Du mit Deinem Drachen mit dem feurigen Maul kommen, ich gehe nicht ohne den Schatz hier weg“. Roshain zuckte nicht einen Millimeter und sagte nur ruhig: „Mir wäre es lieber, Du würdest zur Vernunft kommen und von selbst gehen. Wenn nicht – auch gut.“

Nach dieser Begegnung ging der vermeintliche Pächter noch rücksichtsloser vor. Da erschien Roshain wieder, diesmal begleitet von einem Drachen. „Was willst Du denn nun schon wieder“, schnauzte der vermeintliche Pächter sie an, „Du nervst!“ „Dir ein wenig helfen“, sagte Roshain ruhig, „schau, die Lunte ist falsch angebracht.“ Sie nahm die Lunte und hielt sie an sein Hinterteil. Der Drache räusperte sich, spuckte ein wenig Feuer, und bumm .. der vermeintliche Pächter verschwand auf Nimmerwiedersehen.

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