Wolkenburg

Drachenfels und Wolkenburg
Drachenfels und Wolkenburg, vom Breiberg

Drachenfels und Wolkenburg, verbunden durch einen tiefer liegenden Bergkamm, prägen das Landschaftsbild vom Siebengebirge. Heute ist die Wolkenburg mit ihren 324 Metern ein Hügel. Man sagt, dass sie einst der höchste Berg im Siebengebirge gewesen ist.

Doch Jahrhunderte des Steinbruchs haben ihre ursprüngliche Form fast vollständig verschwinden lassen. Der Latit, der hier abgebaut wurde, war besonders begehrt für barocke Fassaden und Bauwerke. So sind uns nur die prächtigen Wanderwege geblieben, die herrlichen Ausblicke bieten.

Die verschwundene Burg Wolkenburg

Auch von der mittelalterlichen Burg ist nichts erhalten geblieben. Dabei muss sie einst mächtig gewesen sein; Burg und Amt Wolkenburg  im Siebengebirge wachten über die Menschen in unserer Region. Heute haben wir nur noch alte Skizzen, die ihr Aussehen erahnen lassen.

Burg Wolkenburg und Burg Rolandseck, Siebengebirge um 1130
Burg Wolkenburg und Burg Rolandseck, um 1130

Zu Beginn des 12. Jahrhunderts, zur Zeit der Salier waren die Kölner Erzbischöfe mächtige Männer in Reich und Region. Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg (EB 1100-1131) sicherte den Süden des Erzbistums durch den Bau mehrerer Befestigungen, unter ihnen 1118 die Wolkenburg und Rolandseck auf der anderen Rheinseite. 

Als es am Vorabend des zweiten Kreuzzugs 1146 wieder zu Judenprogromen kam, bot er den Kölner Juden Schutz auf der Wolkenburg – wenn auch gegen Bezahlung. Der Erzbischof kam selbst gerne her, und er starb auch auf der Wolkenburg.

Burggrafen von der Wolkenburg

Von den Burggrafen der Wolkenburg ist nur wenig überliefert. Einer von ihnen, Ludwig von der Wolkenburg, zog als Lehnsmann des Kölner Erzbischofs mit den Burggrafen vom Drachenfels und Johann I. von Löwenberg 1288 in die Schlacht von Worringen und geriet in die Gefangenschaft des Herzogs von Berg. 

Danach verliert sich die Spur der Burggrafen weitgehend. In einer Urkunde von 1341 wird Burggraf Heinrich mit seinen Rechten und Pflichten als Amtmann erwähnt. Er war wohl einer der letzten, wenn nicht sogar der letzten Vertreter seines Geschlechts, denn Mitte des 14. Jahrhunderts starben die Wolkenburger aus. Der Kölner Erzbischof Walram von Jülich setzte daraufhin einen Amtmann auf der Wolkenburg ein.

1425 verpfändete der Kölner Kurfürst und Erzbischof Dietrich von Moers die Wolkenburg an Burggraf Godart vom Drachenfels, Godart verantwortlich für den Erhalt der Burg und die Auswahl des Personals. 

Eine Schwarzpulverexplosion besiegelt das Ende

Historische Quellen berichten von einer verheerenden Schwarzpulverexplosion auf der Wolkenburg 1519. Offenbar wurde es dort gelagert. Dies zeigt einen weiteren Aspekt des Spätmittelalters: das Aufkommen von Feuerwaffen.

Kurz vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), als der Drachenfels in Verteidigungsbereitschaft gesetzt wurde, war die Wolkenburg schon dem Verfall preisgegeben. 

Siebengebirge Märchen, Ritter Lambert und Hündchen Lucie
Ritter Lambert und Hündchen Lucie

Sagen

Heute erzählt die Wolkenburg nur noch leise Geschichten – von einstiger Macht, Verfall und einer Zeit, die längst vergangen ist.

Hedwig von der Wolkenburg ist eine traditionelle Sage aus der Kreuzfahrerzeit. Die Geschichten um Ritter Lambert und sein Hündchen Lucie spielen zum Anfang des 14. Jahrhunderts im Siebengebirge. Mit dabei ist Lamberts väterlicher Freund Bolko. Es war eine schwere Zeit. Armut, Hunger und Seuchen bestimmten das Leben der meisten Menschen.

2 Kommentare

  1. Kann man mit dem Elektrorollstuhl zur Wolkenburg hoch fahren.Welche Route?
    War schon mit dem Roller auf dem Drachenfels und Petersberg und möchte die
    anderen Berge im Siebengebirge alle noch befahren wenn möglich. Geht das?
    Bin zwar in Bonn geboren 1937 lebe aber schon über 50 Jahre in Australien und
    New Zealand und dem Rest der Welt. Habe schon 164 Länder besucht und bin noch nicht ausgelastet!!!! Danke Gruß KAP
    satt!

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