Der fiese Drache

Drachenfels und Rhein
Drachenfels und Rhein

Eine alte Sage erzählt von einem Drachen, der vor seiner Höhle auf dem Drachenfels auf vorbeifahrende Schiffe lauerte, auf Rheinisch der fiese Drache eben.

Sobald ein Schiff nahe genug war, spuckte er Feuer in seine Richtung und sah dann zu, wie das Schiff in Flammen aufging und die Mannschaft verbrannte oder im Rhein ertrank.

Eines Tages kam wieder ein Schiff vorbei. Es war randvoll mit Pulver beladen, doch das merkte der fiese Drache nicht. Wie sonst auch, näherte er sich, spuckte Feuer auf das Schiff und sah noch zufrieden zu, wie es Feuer fing .. doch dann .. bumm!!! Mit einem ohrenbetäubenden Knall brach das Schiff auseinander, Wrackteile und Feuer flogen umher und verdunkelten den Himmel. Der Wind formte daraus einen riesigen Glutball, der den Drachen für immer fortriss.

Eine traditionelle Legende.
Quelle: Sage und Geschichte der sieben Berge, Dietmar Blumenthal in Zusammenarbeit mit Winfried Biesing..

Soweit die Legende. Ehrlich gesagt, mag ich sie nicht, denn sie bedient ein Klischee. Natürlich wäre es wirklich fies, nichtsahnende Rheinschiffer aus dem Hinterhalt mit Feuer und Flammen zu überziehen und in den sicheren Tod zu schicken. Aber wie viele Schiffe kamen denn im Verlauf der Jahrhunderte in feindlicher Absicht zu uns! Zunächst kamen die Römer, zum Ende der Römerzeit kurzfristig sogar die Hunnen. Im Mittelalter war das Rheintal wegen der lukrativen Rheinzölle hart umkämpft. Dann die Söldner Ludwigs XIV. von Frankreich, die viele Gebiete in Schutt und Asche legte. Vielleicht war dieser Drache ja ein Patriot, der seine Heimat in Gefahr sah.

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