Burg Reitersdorf

Burgruine Reitersdorf
Burgruine Reitersdorf

Am Fuß des Siebengebirges in Bad Honnef-Rhöndorf, im Park Reitersdorf direkt am Rhein, steht die Ruine der spätmittelalterlichen Burg Reitersdorf. Sie entstand um 1270; Bauherr war Johann I. von Heinsberg, Herr der Löwenburg.

Ein Bauherr in Bedrängnis

Gerade erst hatte er die Löwenburg geerbt, doch er lag im Streit mit dem Burggrafen von der Wolkenburg, den Deutschordensrittern in Ramersdorf und einem Kölner Ministerialen. Man vertrieb ihn sogar von der Löwenburg.

Inmitten dieser schwierigen Zeit begann Johann mit dem Bau einer kleinen Burg am Rhein in Reitersdorf, das damals „Reyterstorp“ genannt wurde. Zunächst errichtete man nur ein einfaches Turmhaus. Die folgenden Jahre waren geprägt von Unruhen und bewaffneten Auseinandersetzungen, und die Bruchstücke der Überlieferung ergeben kein klares Bild. Vielleicht diente die Burg Reitersdorf sogar als Ersatz für die verlorene Löwenburg.

Schließlich konnte der Kölner Erzbischof Engelbert von Falkenburg den Streit schlichten, und Johann I. konnte die Burg beziehen und sich zu Recht „Herr zu Löwenberg“.

Burg Reitersdorf, Rhöndorf, im Spätmittelalter
Siebengebirge im Spätmittelalter: Burg Reitersdorf

Burg Reitersdorf wird zur Feste

Nach der Niederlage des Kölner Erzbischofs und seiner Verbündeten in der Schlacht von Worringen 1288 überließ Johann I. die Burg Reitersdorf dem Grafen Gerhard von Jülich als Lehen. Vielleicht geschah es unter Zwang, vielleicht wechselte er die Seiten. Graf Gerhard nutzte die strategische Lage und baute das kleine Turmhaus zu einer Wasserburg mit dicken Mauern, Ecktürmen und einer Vorburg aus. Die Burg wurde zu einer kleinen, aber wehrhaften Festung — ein Dorn im Auge des besiegten Erzbischofs von Köln.

Johann I. war zweimal verheiratet, aus beiden Ehen hatte er Söhne. Als er 1306 verstarb, wurde sein Sohn Heinrich I. Herr der Löwenburg (1306-1343), während sein Sohn Johann II. aus der zweiten Ehe Reitersdorf erhielt.

Thronwirren und Zerstörung

Nach dem plötzlichen Tod von Kaiser Heinrich VII. im Jahr 1313 kam es zu einer Doppelwahl. Die Mehrheit der Kurfürsten wählte Ludwig IV. „den Bayern“, während eine Minderheit, darunter der Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg, den Habsburger Friedrich „den Schönen“ von Österreich als Gegenkönig unterstützte. Dieser Thronstreit spaltete auch die Familie der Löwenberger: Heinrich I. unterstützte den Erzbischof und damit Friedrich, während sein Halbbruder Johann II. auf der Seite des Grafen von Jülich und Ludwigs stand.

Der Thronkrieg spaltete auch die Familie der Löwenberger. Heinrich I. Unterstützte den Erzbischof und damit Friedrich, während sein Halbbruder Johann II. auf der Seite des Grafen von Jülich und damit auf der Seite Ludwigs stand. Wieder wurde unsere Region durch einen Krieg verheert, Häuser und Höfe des Gegners wurde niedergebrannt, und die Menschen verloren ihre Lebensgrundlage. Auch die kleine Burg Reitersdorf blieb nicht verschont und wurde in diesen Kämpfen zerstört.

Zum Weiterlesen
Park Reitersdorf, Historie

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